Am Gymnasium Georgianum hat Geschichte eine große Bedeutung. Unsere Schule steht in der Tradition der 1680 gegründeten Lateinschule, Generationen von Lingener Bürgerinnen und Bürger haben die „Alte Penne“ besucht. Die historische Bibliothek enthält zahlreiche Akten, Bücher und Dokumente (Schulbücher; Redensammlungen etc.) aus vergangenen Jahrhunderten. Schüler können so den unmittelbaren Zugang zur Geschichte erleben. Das gilt für den laufenden Unterricht, aber vor allem für Seminarabeiten und Projekte. Seit der Eröffnung der Gedenkstätte Esterwegen im Jahr 2011 finden regelmäßig Exkursionen zu dieser statt, um auch den Regionalbezug zur Zeit des Nationalsozialismus herzustellen. Weiterhin konnten wir in den letzten Jahren polnische Zeitzeugen am Georgianum begrüßen, die den Schülerinnen und Schülern ihre Erlebnisse sehr authentisch vermittelten.
Zum Unterricht
Unter- und Mittelstufe
In der Unter- und Mittelstufe wird Geschichte zumeist zweistündig unterrichtet. Gemäß den Rahmenrichtlinien wird dabei chronologisch vorgegangen: Von der Steinzeit (Jg. 5) bis zum 20. Jahrhundert (Jg. 10). Neben der Erarbeitung von fundierten historischen Sachkenntnissen ist das Einüben von verschiedenen Methoden wichtiger Bestandteil des Geschichtsunterrichts. Seit der Implementierung des überarbeiteten Kerncurriculums zum Schuljahr 2016/17 unterrichten wir nach dem Lehrwerk Zeit für Geschichte aus dem Schroedel Verlag.
Curriculare Vorgaben
Auf den Seiten des Niedersächsischen Bildungsservers finden sich die Kerncurricula:
Curriculare Vorgaben für die Klassen 5-10 (verbindlich für alle Schuljahrgänge ab dem 1.8.2017) (PDF)
Oberstufe
Das Fach Geschichte ist für alle Oberstufenschüler verpflichtend. In der Klasse 11 haben die Schülerinnen und Schüler zwei Stunden Geschichte. Hier arbeiten wir auch mit dem Lehrwerk Zeit für Geschichte – Ausgabe für die Einführungsphase in Niedersachsen aus dem Westermann Verlag (ISBN 978-3-507-36640-4). In den Jahrgangsstufen 12 und 13 wird das Fach drei- oder fünfstündig unterrichtet. Viele Schüler entscheiden sich für Geschichte als Prüfungsfach im Abitur. Die Prüfungsfächer sind drei- oder fünfstündig und gehen über vier Semester.
Die Kursthemen der Oberstufe richten sich nach den vorgeschriebenen Zentralabitur-Themen:
- Hinweise zum Abitur 2023 (PDF) (externer Link)
- Hinweise zum Abitur 2024 (PDF) (externer Link)
- Einheitliche Prüfungsanforderungen für das Abitur („Bundes-EPA“) (PDF)
- Kerncurriculum für die gymnasiale Oberstufe (PDF)
Die Fachgruppe Geschichte
Das Fach wird unterrichtet von StR‘ Bach, StR‘ Beel, StR Gutbier, StR‘ Hörnig, StD‘ Ihler, StR‘ Lange, StR Lemke, StR‘ Lenger, StR Neubauer, OStR Pfleging, StR‘ Reinefeld, OStR Roters, StR‘ Ruhwinkel-Rügge, StR‘ Schaare, StR‘ Voss
Kontakt zur Fachgruppe kann man über den Fachobmann Herrn OStR Alexander Pfleging aufnehmen.
80 Jahre danach – Mit Geschichte für Demokratie

„Niemand kann aus der Geschichte seines Volkes austreten. Man soll und darf die Vergangenheit nicht auf sich beruhen lassen, weil sie sonst auferstehen und zu neuer Gegenwärtigkeit werden könnte.“
Jean Amery, österreichischer Schriftsteller und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
Im Januar 2022 jährte sich zum 80. Mal die Wannseekonferenz, jenes Treffen, bei dem 15 führende Mitglieder des NS-Regimes sich zum Frühstück trafen, um die Durchführung des Massenmordes an den europäischen Jüd:innen zu planen. Dem vorausgegangen waren Erniedrigung, Verfolgung, Enteignung und Enthumanisierung der eigenen Mitbürger:innen.
Aus heutiger Perspektive schaut man oft fassungslos auf diese Zeit und fragt sich, wie all das nur geschehen und zugelassen werden konnte. Und trotzdem kommt man beim Anblick von „Spaziergängern“, die sich einen so genannten Judenstern auf ihre Kleidung nähen, oder bei kruden Geschichtsvergleichen zu Sophie Scholl und Anne Frank nicht drumherum, sich zu fragen, ob die Lehren aus der Vergangenheit wirklich bei allen angekommen sind.
Angelehnt an Jean Amery: Wenn wir die Vergangenheit nicht verstehen und aufarbeiten, droht sie, Gegenwart zu werden. Zwischen 2022 und 2025 jähren sich entscheidende Ereignisse des Zweiten Weltkrieges zum 80. Mal. Dies nehmen wir zum Anlass, diverse Projekte ins Leben zu rufen, um uns mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Im Projekt „80 Jahre danach – mit Geschichte für Demokratie“ wollen wir der Frage nachgehen, welche Lehren wir aus unserer Vergangenheit ziehen müssen. Wir werden versuchen, herauszufinden, wie und warum diese Vergangenheit noch immer in unsere Gegenwart hineinwirkt und was wir für unsere Zukunft daraus lernen sollten.
Dabei möchten wir bewusst fächerübergreifend arbeiten und die historische Perspektive mit der politischen Sicht aus dem Jetzt verbinden. Den Anfang macht eine Radiosendung bei der Ems-Vechte-Welle zur Bedeutung der Wannseekonferenz (als Podcast hier auf der Seite nachzuhören). Zahlreiche weitere Aktionen und Projekte werden folgen, die man hier oder bei Instagram (@georgianer_gegen_hass) verfolgen kann.
Ansprechpartner:innen sind Herr Amo-Antwi, Herr Lemke, Frau Reinefeld, Herr Roters, Herr Schmid und Herr Zermann.